
Um einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Bevölkerung zu erhalten, erfolgte die Quotierung der befragten Personen nach Alter, Geschlecht und Region. Insgesamt wurden 2.000 Personen mit unterschiedlichen Haushaltsnettoeinkommen befragt. Alle Interviewten waren über 18 Jahre alt, befragt wurden 1.074 Frauen und 926 Männer. 1.008 Befragte haben Wohneigentum, 992 besitzen kein Wohneigentum. Von den befragten Personen wohnen 451 in einem freistehenden Einfamilienhaus, 1.071 in einer Wohnung. Auch bei der Wohnlage wurde auf einen guten Querschnitt geachtet: 807 Befragte wohnen in der Stadt, 605 in der Vorstadt bzw. im Speckgürtel und 554 wohnen auf dem Land.
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Wie auch in den Vorjahren fühlt sich die Mehrzahl der Deutschen sicher vor Kriminalität (58 % 2023 vs. 60 % 2022), darunter 19 % sehr oder äußerst sicher (18 % 2022).
Gleichzeitig fühlen sich allerdings auch 39 % wenig oder überhaupt nicht sicher vor Kriminalität (39 % 2023 vs. 36 % 2022). Hinzu kommt, dass die Hälfte der Personen empfindet, dass Deutschland in den letzten 12 Monaten unsicherer geworden ist (51 % 2023 vs. 42 % 2022). Auch im persönlichen Alltag ist dieser Trend erkennbar, wenn auch nur in geringerem Maße (35 % 2023 vs. 29 % 2022). Tatsächlich gibt ein Viertel der Deutschen an, ihre Wohnung schon einmal nach Einbrechern (25 %) durchsucht zu haben.

Die größte Angst vor kriminellen Übergriffen besteht für viele Deutsche weiterhin draußen bei Nacht (46 % 2023 vs. 47 % 2022), aber auch am Tag steigt die Furcht (10 % 2023 vs. 8 % 2022). Eine sichere Wohngegend (62 % 2023 vs. 58 % 2022) bleibt weiterhin der wichtigste Faktor, um sich sicher zu fühlen und nimmt sogar noch an Bedeutung zu. Auch Beleuchtung (51 % 2023 vs. 49 % 2022) und Versicherungen (44 % 2023 vs. 44 % 2022) tragen zu einem besseren Sicherheitsgefühl bei. Für weiterhin mehr als ein Drittel der Befragten sind Sicherheitssysteme, wie zum Beispiel Schlösser und Alarmanlagen (37 % 2023 vs. 39 % 2022) wichtig, um sich in der Wohnung sicherer zu fühlen. Knapp ein Viertel der Personen findet Selbstverteidigungsmaßnahmen (z. B. Kampfsport, Abwehrspray) für das eigene Sicherheitsgefühl relevant (24 % 2023 vs. 21 % 2022).
Hinsichtlich smarter Sicherheitssysteme schätzt die Hälfte der Deutschen die Gefahr von Cyberattacken als erhöht ein, darunter 15 % sogar als sehr hoch. Der Aspekt Sicherheit (69 %) rangiert hinsichtlich der Wichtigkeit bei Sicherungssystemen entsprechend auf dem ersten Platz, gefolgt vom Aspekt einfache Bedienung (61 %). Die Bedienung über eine App ist hingegen nur etwa jedem Fünften wichtig (22 %).
Der Anteil der Opfer von kriminellen Übergriffen bleibt in etwa auf dem gleichen Niveau. Jeder zweite Deutsche wurde schon einmal Opfer eines Verbrechens (52 % 2023 vs. 53 % 2022). Die häufigsten Verbrechen stellen weiterhin Raub oder Diebstahl (18 %), (Trick-)Betrug (18 %) und Gewalt oder Körperverletzung (16 %) dar. Ebenso 16 % wurden schon einmal Opfer von Sachbeschädigung oder Vandalismus. Signifikant gestiegen ist der Anteil der Deutschen, die Erpressungen oder Drohungen erfahren haben (10 % 2023 vs. 7 % 2022). Auf dem Land ist im Dreijahresvergleich bezüglich krimineller Übergriffe ein rückläufiger Trend zu verzeichnen (46 % 2023 vs. 48 % 2022 vs. 50 % 2021).

Am meisten fürchten sich die Deutschen weiterhin vor Gewalt und Körperverletzung (47 % 2023 vs. 47 % 2022). Ein Viertel (25 %) hat zudem am meisten Angst vor Einbrüchen in die Wohnung oder das Haus. Insbesondere Wohneigentümer sorgen sich vor Einbrüchen. Bei einem Einbruch Zuhause würde die Hälfte der Deutschen einen seelischen Schaden erwarten (51 %), darunter v.a. Frauen (58 % vs. Männer 43 %). Der Verlust von materiellen Gütern oder Geld (16 %) sowie Wohnqualität (13 %) ist für die Befragten weniger bedeutsam.
Ähnlich zu den Vorjahren, gibt jeder fünfte Deutsche (22 % 2023 vs. 20 % 2022) an, dass das eigene Zuhause sicher vor Einbrüchen sei. Der Anteil an Personen, die ihr Zuhause als unsicher einstufen, steigt jedoch leicht im Vergleich zum Vorjahr auf ein Viertel (25 % 2023 vs. 23 % 2022). Während fast die Hälfte der Deutschen keine Absicherungssysteme (44 % 2023 vs. 46 % 2022) nutzt, sind spezielle Sicherungen für Türen und Fenster weiterhin beliebt, um sich vor Einbrüchen oder Raub zu schützen. Auch Alarmanlagen genießen großes Vertrauen bei den Deutschen (37 % 2023 vs. 37 % 2022), privat nutzen sie allerdings nur wenige (8 % 2023 vs. 9 % 2022).
29 % der Deutschen planen sich in den nächsten 12 Monaten ein Sicherheitssystem zuzulegen. Hierbei sind vor allem Überwachungskameras (10 %) attraktiv, aber auch das Interesse an Alarmanlagen (8 %) ist signifikant gestiegen; Türsicherungen (7 %) und Smart Home-Systeme (7 %) sind ebenfalls weiterhin attraktiv. Für Informationen über Einbruchschutz-Maßnahmen würde sich die Mehrheit noch immer vorrangig an die Polizei wenden (45 %). Gleich dahinter folgt das Internet als Informationsquelle (43 %). Wie auch im Vorjahr wissen zwei Drittel der Deutschen nicht, dass der Staat Einbruchschutz-Maßnahmen finanziell fördert (68 % 2023 vs. 67 % 2022).
In diesem Jahr gibt circa ein Viertel der Befragten an, sich nicht oder nur wenig sicher vor Einbrüchen zu fühlen. Das gilt sowohl für Personen, die auf dem Land wohnen als auch für Personen in der Stadt. Besonders auf dem Land ist ein Anstieg in der Nutzung von Absicherungssystemen zu verzeichnen (51 % 2023 vs. 46 % 2022). In der Stadt werden diese seltener genutzt, aber auch hier ist weiterhin ein Anstieg erkennbar (44 % 2023 vs. 42 % 2022).

Mittlerweile besitzen 6 von 10 Wohneigentümern Absicherungssysteme, um sich vor Einbrüchen zu schützen. Bei Personen, die kein Wohneigentum besitzen, sind es, trotz steigenden Zweifeln an der Sicherheit vor Einbrüchen, nur knapp ein Drittel. Die Anschaffung weiterer Absicherungssysteme ist zudem bei 39 % der Wohneigentümer in Planung, während dies bei Personen ohne Wohneigentum nur 17 % planen. Smarte Absicherungssysteme werden unter den Befragten dabei immer beliebter. Vor allem Sicherheit (69 %) und eine einfache Bedienung (61 %) sind dort die wichtigsten Eigenschaften. Dennoch schätzt mehr als die Hälfte der Deutschen die Gefahr von Cyberattacken auf diese Systeme als eher hoch oder sehr hoch ein.